1.1 Produktidentifikator

Auszug aus Anhang II der REACH-Verordnung:

Der Produktidentifikator ist bei Stoffen gemäß Artikel 18 Absatz 2 der Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 beziehungsweise bei Gemischen gemäß Artikel 18 Absatz 3 Buchstabe a der Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 und wie auf dem Kennzeichnungsetikett in den Amtssprachen der Mitgliedstaaten anzugeben, in denen der Stoff oder das Gemisch in Verkehr gebracht wird, sofern dies von den betroffenen Mitgliedstaaten nicht anders geregelt wurde.

Bei registrierungspflichtigen Stoffen muss der Produktidentifikator mit dem für die Registrierung angegebenen Produktidentifikator übereinstimmen; ferner ist die nach Artikel 20 Absatz 3 dieser Verordnung zugeteilte Registrierungsnummer anzugeben. Zusätzliche Identifikatoren können angegeben werden, selbst wenn sie nicht für die Registrierung verwendet wurden.

Unbeschadet der Pflichten der nachgeschalteten Anwender gemäß Artikel 39 dieser Verordnung kann ein Lieferant, der Händler oder nachgeschalteter Anwender ist, den Teil der Registrierungsnummer weglassen, der sich auf den einzelnen Registranten einer gemeinsamen Einreichung bezieht, wenn folgende Voraussetzungen erfüllt sind:

a) Dieser Lieferant verpflichtet sich dazu, in Übereinstimmung mit Buchstabe b für Vollzugsaufgaben auf Aufforderung die vollständige Registrierungsnummer mitzuteilen, oder, falls ihm selbst die vollständige Registrierungsnummer nicht vorliegt, die Aufforderung an seinen eigenen Lieferanten weiterzuleiten.

b) Dieser Lieferant übermittelt der für den Vollzug zuständigen Behörde des Mitgliedstaats ('Vollzugsbehörde‘) innerhalb von 7 Tagen die vollständige Registrierungsnummer entweder nach unmittelbarer Aufforderung durch die Vollzugsbehörde oder nachdem ihm diese Aufforderung von seinem Abnehmer weitergeleitet wurde; falls ihm selbst die vollständige Registrierungsnummer nicht vorliegt, leitet dieser Lieferant die Aufforderung innerhalb von sieben Tagen nach Erhalt an seinen eigenen Lieferanten weiter und setzt gleichzeitig die Vollzugsbehörde davon in Kenntnis.

Es kann ein gemeinsames Sicherheitsdatenblatt für mehrere Stoffe oder Gemische verwendet werden, wenn die Informationen in diesem Sicherheitsdatenblatt den Anforderungen dieses Anhangs für jeden einzelnen Stoff oder jedes einzelne Gemisch entsprechen.

Sind in einem Sicherheitsdatenblatt mehrere Formen eines Stoffs aufgeführt, so sind einschlägige Angaben zu machen, aus denen eindeutig hervorgeht, welche Informationen sich auf welche Form beziehen. Wahlweise kann pro Form oder Gruppe von Formen ein separates Sicherheitsdatenblatt erstellt werden.

Betrifft das Sicherheitsdatenblatt eine oder mehrere Nanoformen oder Stoffe, die Nanoformen umfassen, so ist dies durch die Verwendung des Begriffs ‚Nanoform‘ anzuzeigen.

Andere Bezeichnungen
Andere Namen oder Synonyme, mit denen der Stoff oder das Gemisch gekennzeichnet wird oder unter denen der Stoff oder das Gemisch allgemein bekannt ist, können angegeben werden. 

Ist dem Gemisch ein eindeutiger Rezepturidentifikator (UFI) nach Anhang VIII Teil A Abschnitt 5 der Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 zugewiesen und ist dieser UFI im Sicherheitsdatenblatt angegeben, so ist der UFI in diesem Unterabschnitt anzugeben.

Erläuterungen:

Produktidentifikatoren gemäß der CLP-Verordnung sind die Angaben auf dem Kennzeichnungsetikett, die die Identifizierung des Stoffes oder des Gemisches ermöglichen.

Die Bezeichnung des Produktes (Handelsname) muss eindeutig sein. Wird zusätzlich zum Produktnamen eine Artikel-Nummer oder sonstige Kürzel zur eindeutigen Identifizierung benötigt, so sind sie Bestandteil des Handelsnamens im Sicherheitsdatenblatt.

Bei einem Gruppensicherheitsdatenblatt muss an den Handelsnamen noch ein Zusatz gegeben werden, aus dem hervorgeht, dass es sich um ein Sicherheitsdatenblatt für eine Gruppe handelt (z.B. „diverse Farbtöne“).

Produktidentifikatoren für Stoffe in folgender Reihenfolge:

  • Ist das Produkt ein Einzelstoff, dann muss der chemische Name angegeben werden. Dieser muss mit der Bezeichnung in der Kennzeichnung übereinstimmen.
  • Ist der Stoff im Anhang VI Teil 3 CLP-Verordnung aufgeführt, muss dieser Name und die Identifikationsnummer verwendet werden. Bei mehreren vorhandenen Identifikationsnummern können eine oder mehrere ausgewählt werden.
  • Ist der Stoff im Einstufungs- und Kennzeichnungsverzeichnis aufgeführt, dann muss dieser Name und die Identifikationsnummer verwendet werden.
  • Sonst muss die CAS-Nummer zusammen mit der Bezeichnung nach der IUPAC-Nomenklatur angegeben werden.
  • Ist keine CAS-Nummer vorhanden, dann ist die Bezeichnung nach der IUPAC-Nomenklatur oder eine internationale chemische Bezeichnung anzugeben.

Gibt es andere Bezeichnungen wie z.B. alternative Bezeichnungen, Nummern, Produktcodes von Unternehmen oder sonstige eindeutige Identifikationen, Synonyme oder gebräuchliche Namen, dann können diese zusätzlich aufgeführt werden.

Die Stoffbezeichnungen und -nummern sind in verschiedenen Stoff-Verzeichnissen wie EINECS, ELINCS, CAS und für legal harmonisierte Stoffe im Anhang VI der CLP-Verordnung aufgeführt.

Bei registrierten Stoffen ist die Registrierungsnummer anzugeben. Ist der Lieferant ein nachgeschalteter Anwender (z.B. ein Formulierer von Gemischen) oder ein Händler, kann der registranten-spezifische Teil der Registrierungsnummer im Sicherheitsdatenblatt weggelassen werden.

Die Stoff-Bezeichnung muss mit der in der Registrierung übereinstimmen.

Produktidentifikatoren für Gemische enthalten mindestens folgende Angaben:

Gibt es für ein Gemisch einen UFI-Code, dann kann diese hier angegeben werden.

Tipps:

Sinnvoll ist die Angabe des Handelsnamens auf allen Seiten des Sicherheitsdatenblattes.

Ist für ein Stoff keine Registrierungsnummer vorhanden, ist es sinnvoll, dafür eine Begründung anzugeben.

Änderungen durch VO (EU) 2020/878 (gilt ab dem 1.1.2021):

  • Nanoform
  • mehrere Formen
  • UFI-Code