Auswirkungen von Muskel-Skelett-Belastungen

Ein bestimmtes Maß an körperlichen Belastungen ist für die Erhaltung der Gesundheit und für das Wohlbefinden vorteilhaft, ja sogar erforderlich. Das richtige Maß zu finden, darauf kommt es an. Ergonomisch gut gestaltete Arbeit begrenzt körperliche Anforderungen auf eine Intensität, die weder über- noch unterfordert.

Bild zeigt verschiedenen Ausschnitte einer männlichen Person, die Schmerzen an unterschiedlichen Körperregionen wie Hand, Wirbelsäule, Nacken oder Rücken hat.
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Tätigkeiten, die eine signifikant körperliche Anstrengung erfordern, können mit Beschwerden, Schmerzen und funktionellen Einschränkungen des Bewegungs-apparates individuell unterschiedlich ausgeprägte gesundheitliche Folgen haben. Kurzfristig kann es vor allem zu Muskelermüdung kommen. Langfristig können degenerative Veränderungen an der Wirbelsäule (zum Beispiel Bandscheibenschäden), der Gelenke (zum Beispiel Gelenk- und Meniskusschäden) sowie der Muskeln, Sehnen, Sehnenansätze und Bänder (zum Beispiel Sehnenscheidenentzündungen) verursacht oder verstärkt werden. Bei Belastungen großer Muskelgruppen wird zusätzlich das Herz-Kreislauf-System beansprucht.

Unterschiedliche Belastungsarten können folgende Beschwerden verursachen:

Das Heben, Halten und Tragen sowie das Ziehen und Schieben schwerer Lasten beansprucht den Rücken, insbesondere die Lendenwirbelsäule. Beim Ziehen und Schieben kommt eine Beanspruchung des Hand-, Arm- und Schulterbereiches hinzu. Bei sehr hoher Belastung sind auch Beanspruchungen des Herz-Kreislauf-Systems möglich. Bei dauerhaft erhöhter Belastung können aus akuten muskulären Rückenbeschwerden chronische Beschwerden, zum Beispiel bandscheibenbedingte Erkrankungen entstehen.

Hinweis: Lastenhandhabungen sind auch immer mit einem erhöhten Risiko für Unfälle durch Stolpern und Stürzen sowie Verletzungen durch Kontrollverlust über die Last verbunden.

Bei gleichförmigen, sich ständig wiederholenden Bewegungen kann sich die Muskulatur nicht ausreichend regenerieren. Schmerzhafte Verspannungen sind die Folge. Zusätzliche Kraftanstrengungen, extreme Gelenkstellungen und Hand-Arm-Vibrationen verstärken die Beanspruchung des Schulter-, Arm- und Handbereiches. Bei dauerhaft erhöhter Belastung können krankhafte Veränderungen der Muskeln, der Sehnenansätze (Tennisellenbogen), der Gelenke (Arthrosen) oder Schädigungen von Nerven, zum Beispiel das Carpaltunnel-Syndrom entstehen. Je höher die Anforderungen an Feinkoordination und Sehanforderungen werden, desto schneller ermüden Rumpf- und Nackenmuskulatur durch statische Haltearbeit.

Erzwungene Körperhaltungen können zu hohen statischen Muskelbeanspruchungen führen. Mögliche Folgen sind Muskelermüdung und schmerzhafte Muskelverspannungen in Rücken, Armen oder Beinen mit Einschränkungen der Leistungsfähigkeit. Extreme Winkelstellungen der Gelenke können zu hohen biomechanischen Belastungen der Gelenkstrukturen führen.

Eine dauerhaft erhöhte Belastung beim Knien kann zu Arthrosen der Kniegelenke, Entzündungen der Schleimbeutel, Meniskusschäden und schmerzhaften Verspannungen der Rückenmuskulatur führen.

Eine dauerhaft erhöhte Belastung durch Überkopfarbeiten kann akute muskuläre Beschwerden, aber auch chronische Beschwerden, zum Beispiel das Rotatorenmanschettensyndrom oder das Impingementsyndrom hervorrufen.

Der Einsatz hoher Kräfte beansprucht Muskulatur und Gelenke des gesamten Körpers, kann zur Drosselung der Durchblutung führen und damit zu einer raschen Muskelermüdung. Hände und Handballen werden als Kontaktpunkte der Krafteinleitung besonders beansprucht.

Bei sehr hoher Belastung sind auch Beanspruchungen des Herz-Kreislauf-Systems möglich.

Die Körperfortbewegung beeinflusst den gesamten Körper und beansprucht besonders das Herz-Kreislauf-System. Darüber hinaus werden die unteren Extremitäten, also Hüfte, Oberschenkel, Knie, Sprunggelenk und Füße, als auch der untere Rücken beansprucht.

Durch Vibrationen können Rücken- und Gelenkbeschwerden, insbesondere der Wirbelsäule sowie der Hand-Arm-Gelenke entstehen oder verstärkt werden. Hand-Arm-Vibrationen können darüber hinaus Nervenfunktions- oder Durchblutungsstörungen an den Händen verursachen, wie Carpaltunnel-Syndrom oder „Weißfingerkrankheit“.

Die Arbeitsmedizinische Regel (AMR) 13.2 beschreibt die Belastungen und bietet Richtlinien zur Beurteilung und arbeitsmedizinische Vorsorge.

 

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