Epoxidharze

Epoxidharze sind Standardwerkstoffe der Bauwirtschaft. Ob beim Herstellen von Industriefußböden, beim Fliesenlegen, bei der Rissverharzung, der Rohrsanierung oder im Korrosionsschutz, Epoxidharze werden in vielen Bereichen verwendet.

Neben den ausgezeichneten technischen Eigenschaften haben Epoxidharze aber auch eine hohe allergene Potenz, das bedeutet, sie können sehr schnell zu Hautallergien führen. Wenn Beschäftigte ohne die notwendige Einweisung und Schutzausrüstung Epoxidharze verarbeiten, bleiben Hautprobleme nicht aus. Da die Verwendung von Epoxidharzen in der Bauwirtschaft meist nicht zu vermeiden ist, bietet die BG BAU Hilfen für einen sicheren Umgang mit Epoxidharzen an.

Der Arbeitskreis Epoxidharze hat unter der Federführung der BG BAU ein Bewertungssystem für Epoxidharze entwickelt. Unter IFA - Praxishilfen Gefahrstoffe: Epoxidharze in der Baubranche (dguv.de) finden Sie Epoxidharze, die besonders gute Voraussetzungen für einen sicheren Umgang bieten.

Geeignete Handschuhe verwenden

Die reaktiven Bestandteile von Epoxidharzen besitzen nur eine geringe Flüchtigkeit. Daher besteht das wesentliche Risiko einer Erkrankung durch den Hautkontakt, der unbedingt vermieden werden muss. Untersuchungen zur Bestimmung der Beständigkeit von Chemikalienschutzhandschuhen zeigen, dass nicht alle Handschuhe beständig gegen Epoxidharze sind.

Hier finden Sie eine Liste geeigneter Handschuhe (PDF, 88 KB)

Sensibilisierendes Potential der Inhaltsstoffe
 

Im Rahmen eines Forschungsprojektes der DGUV (FP-0324) Download Forschungsbericht (PDF, 4,9 MB) ist es gelungen, zahlreiche Inhaltsstoffe von Epoxidharzsystemen nach ihrer hautsensibilisierenden Wirkstärke zu bewerten. Damit ist ein wichtiger Schritt getan, bei der Auswahl der Inhaltsstoffe von Epoxidharzsystemen auch den gesundheitlichen Aspekt zu berücksichtigen. Die Liste der sensibilisierenden Inhaltsstoffe wird auf den Seiten der DGUV veröffentlicht.

EpoxidharzInhaltsStoff-(E I S)-Liste (dguv.de)

Seit einigen Jahren werden in Epoxidharzsystemen Präpolymere verwendet. Dabei handelt es sich um Verbindungen, bei denen von Seiten des Herstellers schon ein Teil des Harzes dem Härter zugesetzt worden ist. Im Rahmen eines von der DGUV geförderten Forschungsprojektes (FP-0451) konnte belegt werden, dass diese Präpolymere ein geringeres sensibilisierendes Potential als die Ausgangssubstanzen aufweisen und als Ersatzstoff bewertet werden können.

Download Forschungsbericht (FP-451) (PDF, 903 KB)

Vergleich des Sensibilisierenden Potential
 

Seit vielen Jahren werden Harze und Härter entwickelt, die keine sensibiliserende Wirkung besitzen. Dies wird z. B. beim GISCODE für Epoxidharzen berücksichtigt.

Da die Inhaltsstoffe auch unterschiedliche sensibilisierende Wirkung besitzen, besteht auch die Möglichkeit, zwischen Produkten ein GISCODE zu unterscheiden. Hier ist im Rahmen der Arbeiten des AK Epoxidharze der Gemischerechner entwickelt worden. Mit diesem Rechner kann anhand der Sicherheitsdatenblätter eine vergleichende Berechnung vorgenommen werden.

Gemischerechner - FoBig (eis-epoximixrechner.de)

ARBOUW/BG BAU EPOXI-Erklärung
 

Um zu ermitteln, welche Parameter das Entstehen einer Epoxidharzallergie beeinflussen, ist eine umfangreiche Fragebogenaktion bei Personen mit Epoxidharzallergie und Verarbeitern von Epoxidharzprodukten durchgeführt worden. Die Ergebnisse dieser Studie sind am 17. April 2015 vorgestellt worden. Hier finden Sie den Bericht zur Veranstaltung (PDF, 704 KB).

Die ARBOUW und die BG BAU, fordern, dass Epoxidharze nur noch von Beschäftigten verarbeitet werden, die vorher über den sicheren Umgang unterwiesen worden sind.

Hier finden Sie den Text der ARBOUW/BG BAU Epoxi-Erklärung (PDF, 104 KB).