Chrom(VI)-Verbindungen an Edelstahl
Realfunde und wissenschaftliche Studien weisen darauf hin, dass unter bestimmten Bedingungen auf den Edelstahloberflächen und in den häufig verwendeten Isoliermaterialien Chrom(VI)verbindungen (Chromate und Chromtrioxid) nachgewiesen werden. Der chemische Bildungsmechanismus ist gegenwärtig noch nicht vollständig geklärt. Die Rahmenbedingungen der Funde zeigen, dass folgende Bedingungen Einfluss auf die Bildung der Chrom(VI)-Verbindungen auf Edelstahloberflächen haben:
- Vorhandensein insbesondere hochchromlegierter Stähle. Diese werden u. a. in Kraftwerken für Medienleitungen, Gasturbinen, Dampfturbinen, Bolzen und Schrauben eingesetzt.
- Gegenwart von Sauerstoff, in Mengen, wie er in der natürlichen Atmosphäre vorkommt.
- Hohe Temperaturen von ca. 350 bis 800 °C.
- Vorhandensein von alkali- und erdalkalimetallhaltigen Wärmedämmstoffen (wie z. B. Mineralwolle oder Hochtemperaturglaswolle) begünstigt die Bildung von Chromaten. Ohne alkali- und erdalkalihaltige Wärmedämmstoffe kann sich Chromtrioxid bilden.
Treffen diese Einflussfaktoren in Kombination aufeinander, ist eine Entstehung von Chrom(VI)-Verbindungen möglich. In Abhängigkeit von den in den Materialien eingesetzten Alkali- und Erdalkalimetallen können unterschiedliche Chromate entstehen.
Am häufigsten wurden bisher gelbliche Ablagerungen gefunden, die auf die Anwesenheit von Calciumchromat (Chrom(VI)-Verbindungen) hinwiesen. Diese gelblichen Ablagerungen sind sowohl auf den Stählen als auch auf den umgebenden Materialien und Produkten visuell erkennbar.
Federführend für die Ermittlung der Rahmenbedingungen zur Entstehung von Chrom(VI)verbindungen an Edelstahl und die Festlegung der Schutzmaßnahmen ist die BG ETEM. Aktuelle Informationen finden Sie auf folgender Seite.