Produkte und Verfahren

Darstellung eines Schutzhelms mit Visier.
  • Bildquelle: H.ZWEI.S Werbeagentur GmbH - BG BAU

Anspruchsvolle Randbedingungen prägen den Arbeitsalltag von Zimmerern auf Baustellen. Um sich vor Absturzunfällen zu schützen, können innovative und flexible Systeme Lösungen bieten - besonders bei Situationen, in denen bisher keine oder nur unzureichende Absturzsicherungen möglich waren.

Verschiedene Systeme, Verfahren und Produkte speziell für den Einsatz bei Holzbauarbeiten wurden getestet und weiterentwickelt.

 

Temporäre Lifeline-Systeme als Anschlageinrichtung

Wenn begründbar technische Maßnahmen, wie Seitenschutz oder Auffangsysteme, nicht anwendbar sind, können entsprechend der Maßnahmenhierarchie (PDF, 51 KB) auch persönliche Schutzeinrichtungen gegen Absturz (PSAgA) zur Anwendung kommen, um Absturzgefahren zu begegnen. Ein Verfahren zur Sicherung mit PSAgA sind Lifeline-Systeme. Die Person trägt einen Auffanggurt und sichert sich zusammen mit einem Höhensicherungsgerät mit interner Falldämpfung an der vorgespannten Lifeline, die oberhalb der Person befestigt wurde. Das temporäre Lifeline-System kann bei Anschlageinrichtungen an Gerüsten, an Holzsparren und Holzpfetten, Stahlträgern oder Betonkonstruktionen befestigt werden. Durch einen Auffangvorgang ist mit einer Lasteinleitung von maximal 6 kN zu rechnen.

Anforderungen und Hinweise sind hier zu finden: FBBAU-001 „Horizontale temporäre Lifeline-Systeme als Absturzsicherung für Montagearbeiten“ 

Das Lifeline-System ist als Set mit Höhensicherungsgerät und Auffanggurt im Katalog der Arbeitsschutzprämien der BG BAU!

 

Voraussetzungen:

  • Benutzung von PSA gegen Absturz nur mit Rettungskonzept und nach gesonderter Gefährdungsbeurteilung, sowie Unterweisung über die erforderliche und richtige Verwendung von PSAgA - Die Rettung muss geübt werden

  • Das Tragen eines Schutzhelmes mit Kinngurt ist Pflicht bei der Benutzung von PSA gegen Absturz.

 

Arbeitsverfahren unter Verwendung eines stillgesetzten Kranes als Anschlagpunkt für Arbeiten mit PSA gegen Absturz

Besonders bei Montagearbeiten im Holzbau gibt einige zeitlich sehr begrenzte, aber immer wiederkehrende gefährliche Situationen an Absturzkanten. Diese lassen die Sicherung gegen Absturz oftmals nur mit erheblichem Mehraufwand und selten wirklich zufriedenstellend zu. Wenn hier begründbar technische und organisatorische Maßnahmen nicht anwendbar sind, kann eine Absturzsicherung mit dem Kran die Lösung sein. Hier wird der Kranhaken eines mit einem Personensicherungsmodus ausgerüsteten Kranes als Anschlagpunkt für die Verwendung von persönlicher Schutzausrüstung gegen Absturz verwendet. Inzwischen gibt es mehrere Hersteller von Mobilkranen, die diesen Personensicherungsmodus anbieten - auch zum Nachrüsten.

Anforderungen und Hinweise sind hier zu finden: FBHM-100 "Personensicherung am Kran - Handlungshilfe für Betreiber"

Handlungsanleitungen der Fachgruppe D-A-CH-S

Die Fachgruppe D-A-CH-S ist eine internationale Arbeitsgruppe von Experten aus Deutschland, Österreich, Schweiz und Südtirol deren Ziel es ist, eine länderübergreifende Vereinheitlichung der Regelungen für Absturzsicherungen an hochgelegenen Arbeitsplätzen anzustreben.

Die Gruppe hat Handlungsanleitungen erarbeitet, die auf der Webseite der Fachgruppe (www.bauforumplus.eu) abrufbar sind:

  • Stillgesetzter ortsfester Kran als Anschlagmöglichkeit für PSA gegen Absturz
  • Stillgesetzter ortsveränderlicher Kran als Anschlagmöglichkeit für PSA gegen Absturz


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