Aktivitäten 2006

August 2006

Das von der deutschen und der amerikanischen MAK-Kommission organisierte Bitumen Health Symposium am 7. und 8. Juni 2006 in Dresden hat die Arbeiten des Gesprächskreises in den ersten Monaten des Jahres bestimmt. Auf dem Symposium wurde die erfolgreiche Arbeit des Gesprächskreises BITUMEN bestätigt. Insgesamt 7 der 18 Vorträge befassten sich mit Projekten, die der Gesprächskreis initiiert und begleitet hat. Weiterhin wurde in 4 Postern über Projekte des Gesprächskreises berichtet.

Die Titel und Kurzfassungen der Vorträge und Poster des Bitumen Symposiums in Dresden sind auf der Webseite der ACGIH einzusehen. Einen Bericht über das Symposium finden Sie hier!

Der Gesprächskreis BITUMEN hat auf dem Symposium seinen neuen Sachstandsbericht in deutscher und englischer Fassung vorgelegt. Beide Versionen können auf der Webseite herunter geladen werden.

Der Gesprächskreis wird seine Webseite auch in englischer Sprache anbieten. Dazu werden die Expositionsbeschreibungen sowie andere Berichte ins englische übersetzt. Die englische Webseite wird vermutlich im Oktober 2006 verfügbar sein.

Am 29. September trafen sich in Brüssel Vertreter amerikanischer und europäischer Verbände und Institutionen, deren Mitglieder Umgang mit Bitumen haben. Es wurde die Frage diskutiert, wie es nach dem internationalen Bitumen Health Symposium im Juni in Dresden weitergeht, um für die geplante IARC-Monographie zu Bitumen eine optimale Datenbasis zu schaffen. Darüber hinaus wurde diskutiert, in wie weit die Bitumenindustrie durch die neue europäische Chemikalienpolitik – Stichwort REACH – gefordert ist. Hier können Sie einen Bericht über den Erfahrungsaustausch herunter laden.


Februar 2006

Vom 1. – 3. Februar 2006 fanden in Berchtesgaden die XIII. Deutschen Asphalttage statt. Schon in der Ankündigung im Berchtesgadener Anzeiger wurden auf für den Arbeitsschutz wichtige Themen aufmerksam gemacht (“Von Niedrigtemperatur-Asphalt und lärmmindernden Straßenbelägen“).

Der Präsident des DAV, Herr Georg Rasch, konnte in seiner Eröffnungsrede die Mitglieder des Verbandes auf ein wichtiges Ergebnis einer Studie aufmerksam machen:

Im Bereich des Arbeits- und Gesundheitsschutzes, in dem unsere Industrie eine Vorreiterrolle spielen und alles tun will, um jegliches gesundheitliche Risiko für unsere Mitarbeiter auszuschließen, haben wir Ende des vergangenen Jahres einen guten Erfolg erzielt: Die vorläufigen Ergebnisse der Inhaltationsstudie, die die ARBIT beim Fraunhofer Institut in Hannover in Auftrag gegeben – und mit einer siebenstelligen Eurosumme finanziert – hat, liegen jetzt vor. Die wichtigste Schlussfolgerung zitiere ich wörtlich: "Die Inhalation von Dämpfen und Aerosolen aus Bitumen über einen Zeitraum von zwei Jahren hat bei den Versuchstieren (Ratten) im Vergleich zu einer Kontrollgruppe, die nur reine Luft eingeatmet hat, nicht zu einem statistisch relevanten Anstieg in der Krebsrate geführt, weder insgesamt noch in spezifischen Organen. Aufgrund dieser Ergebnisse können Dämpfe und Aerosole aus Bitumen nicht als krebserregend für Ratten angesehen werden. Vereinzelt wurden in Nasengängen und Lunge Reizungserscheinungen festgestellt, die auf die Wirkung der Dämpfe zurückzuführen sind" (Ende des Zitats des Fraunhofer Instituts).

Der vollständige Bericht wird zurzeit erarbeitet und im Juni dieses Jahres auf einem internationalen Gesundheitssymposium in Dresden vorgestellt, an dem insbesondere auch amerikanische Wissenschaftler teilnehmen werden. Dieses Ergebnis stimmt uns sehr zuversichtlich, dass auch die beiden noch laufenden Studien, an deren Durchführung und Finanzierung der DAV maßgeblich beteiligt ist, ein für uns positives Ergebnis haben werden. Wir sind sehr zuversichtlich, dass die epidemiologische Untersuchung der Internationalen Krebsagentur (IARC) und die so genannte Humanstudie beim Berufsgenossenschaftlichen Forschungsinstitut für Arbeitsmedizin (BGFA) endgültig alle Zweifel an der gesundheitlichen Unbedenklichkeit des Umgangs mit Bitumen auch für den Menschen beseitigen wird.

Weiterhin ging Herr Rasch auf die kurz bevorstehende Verabschiedung eines Merkblattes zum Einbau von Niedrigtemperatur-Asphalt ein. Herr Prof.-Dr. Peter Reichelt von der Bundesanstalt für Straßenwesen stellte in seinem Vortrag "Temperaturabsenkung - der Weg zur Regelbauweise" den Weg zu diesem Merkblatt dar. Das Merkblatt bezieht sich auf Walzasphalt und erleichtert den Auftraggebern die Ausschreibung von Asphalt, der bei abgesenkten Temperaturen eingebaut wird.

Wie notwendig dieses Merkblatt ist, machte Herr Dipl.-Ing. Jürgen Henschel von der Firma Kirchhoff deutlich. Er bedauerte in seinem Vortrag über Innovationen im Straßenbau, dass die Einführung des Einbaus von Asphalt bei abgesenkten Temperaturen noch immer Probleme bereitet.

Herr Jürgen Sturm, Generalsekretär von EUROBITUME, machte deutlich, dass auch international der Einbau von Asphalt bei abgesenkten Temperaturen ein wichtiger Aspekt ist. Er stellte dies als einer der wichtigsten Aufgaben seines Verbandes dar.

Auch in anderen Vorträgen auf den XIII. deutschen Asphalttagen waren Asphalte Thema, die bei abgesenkten Temperaturen eingebaut werden. Ebenso befassten sich zahlreiche Aussteller mit dieser Thematik, von den Lieferanten von Bitumen über die Anbieter von Zusatzmitteln, mit denen die Einbautemperatur abgesenkt werden kann, bis zu den Herstellern von Asphaltmischanlagen und Fertigern, die speziell für Niedrigtemperatur-Asphalt angepasste Anlagen anbieten.


Januar 2006

Am 11. Oktober 2005 wurde in Slowenien Sasobit-modifizierter Walzasphalt bei abgesenkten Temperaturen eingebaut. Um die Möglichkeiten dieser Einbauweise zu demonstrieren wurden auch die Emissionen aus dem Bitumen gemessen. Beim Einbau des Normalasphaltes (168°C) ergaben sich für den Fertigerfahrer 3,8 mg/m³ und für den Bohlenführer 9,4 und 2,7 mg/m³. Der Sasobit modifizierte Asphalt wurde bei 143°C eingebaut und die entsprechenden Expositionen lagen bei 2,8 und 5,1 bzw. 2,7 mg/m³.

Auch der Einbau von Gussasphalt Mitte November 2005 bei abgesenkten Temperaturen auf der A7 in der Nähe von Kassel konnte vom Gesprächskreis sowie von der BASt begleitet werden. Hier wurden Expositionen von deutlich unter 10mg/m³ für Zapfer und Bohlenführer ermittelt, deutlich weniger wie die fast 60 bzw. 40 mg/m³, die im Rahmen der Expositionsbeschreibung für den maschinellen Einsatz von Gussasphalt aufgeführt werden. Über die Baustellen in Slowenien und auf der A7 wird unter Niedrigtemperatur-Asphalt ausführlicher berichtet.

v.l.n.r. Dr. Friedrich Pass (EUROVIA), Zvonko Cotic (Primorje),  
Karl Iljaz (IMS Adit Oil) und Dr. Thorsten Butz (Sasol Wax GmbH) in Kranjska Gora

Auf dem 10. Asphalt- und Bitumen-Kolloquium des slowenischen Asphaltverbandes am 1. und 2. Dezember 2005 in Kranjska Gora war der Einbau von Asphalt bei abgesenkten Temperaturen ein zentrales Thema. Mit vier Vorträgen wurden die Technik, die Wirtschaftlichkeit sowie Arbeits- und Umweltschutzaspekte betrachtet (Karl Iljaz: Economic aspects of low temperature asphalts; Dr. Friedrich Pass: Low temperature asphalt – the experinces in Germany; Dr. Reinhold Rühl: Laying of low temperature asphalt in urban areas, safety at work and emissions).