Verteilungskoeffizient

Definition:

Der Verteilungskoeffizient bezeichnet das Verhältnis der Gleichgewichtskonzentrationen einer gelösten Substanz in einem Zweiphasensystem aus zwei weitgehend unmischbaren Lösungsmitteln. Der Verteilungskoeffizient pOW gibt das Verhältnis der Konzentration eines Stoffes gelöst in n-Oktanol zu der Konzentration des Stoffes gelöst in Wasser an.

pOW = cStoff (n-Octanol) / cStoff (Wasser)

Der Verteilungskoeffizient (p) ist somit der Quotient zweier Konzentrationen. Er wird gewöhnlich in Form seines Zehnerlogarithmus (log pOW ) angegeben.

Messverfahren:

Diese Prüfmethode beinhaltet zwei getrennte Verfahren: die Schüttelmethode (log pOW = -2 – 4) und die Hochleistungs-Flüssigkeitschromatographie (HPLC) (log pOW = 0 – 6). Die Methoden eignen sich nicht für oberflächenaktive Stoffe. Der Verteilungskoeffizient pOW ist bei Gemischen nur sinnvoll, wenn er bezogen auf die einzelnen Inhaltsstoffe angegeben wird.

Vor der Durchführung sollten Vorinformationen über die Struktur, die Dissoziationskonstante, die Wasserlöslichkeit, das Hydrolyseverhalten (als Funktion des pH-Wertes), die n-Oktanol-Löslichkeit und die Oberflächenspannung des Stoffes in wässriger Lösung bekannt sein.

Berechnungsverfahren:

Der Verteilungskoeffizient pOW kann berechnet werden. Je komplexer der Stoff ist (großes Molekulargewicht, mehrere funktionelle Gruppen), desto größer ist der Fehler bei der Berechnung.

Geeignete Prüfmethoden:

Die Messverfahren zur Bestimmung des Verteilungskoeffizientes sind in der Prüfmethoden-Verordnung (EG) Nr.440/2008, Teil A, Methode A.8 und Methode A.23 beschrieben. Das Berechnungsverfahren zur Bestimmung des Verteilungskoeffizientes ist in der Prüfmethoden-Verordnung (EG) Nr.440/2008, Teil A, Methode A.8 Anlage 1 beschrieben.

Angabe im Sicherheitsdatenblatt:

Der Verteilungskoeffizient pOW wird ohne Einheit üblicherweise als log pOW unter Angabe der Prüfmethode/Berechnungsverfahren angegeben.

Aussage:

Aus dem Verteilungskoeffizient pOW können Aussagen über die Polarität des Stoffes und somit über seine Löslichkeit in Wasser und n-Oktanol getroffen werden. Je größer der Verteilungskoeffizient pOW ist, desto lipophiler bzw. hydrophober ist der Stoff oder das Gemisch. Der Verteilungskoeffizient pOW wird u.a. zur Abschätzung des Bioakkumulationspotenzials eines Stoffes benötigt.

Beispiele:

In der Literatur sind Verteilungskoeffizienten log pOW für chemische Verbindungen veröffentlicht.