Oberflächenspannung
Definition:
Die Oberflächenspannung ist die freie Oberflächenenthalpie pro Oberflächeneinheit.
Messverfahren:
Es wird die Oberflächenspannung von wässrigen Lösungen bestimmt. Es gibt verschiedene Methoden: Plattenmethode, Bügelmethode und die Ringmethode. Vor der Durchführung sollten Vorinformationen über die Struktur, die Wasserlöslichkeit, das Hydrolyseverhalten (als Funktion des pH-Wertes) und die kritische Konzentration für Mizellbildung des Stoffes bekannt sein. Bei Löslichkeiten von < 1m/l kann auf die Bestimmung der Oberflächenspannung verzichtet werden.
Geeignete Prüfmethoden:
Die Messverfahren zur Bestimmung der Oberflächenspannung sind in der Prüfmethoden-Verordnung (EG) Nr.440/2008, Teil A, Methode A.6 beschrieben.
Angabe im Sicherheitsdatenblatt:
Die Oberflächenspannung wird in N/m oder mN/m unter Angabe der Prüfmethode angegeben.
Aussage:
Die Oberflächenspannung einer Substanz kann wichtig sein für ihr Verhalten in Kläranlagen.
Beispiele:
In der Literatur sind die Oberflächenspannungen für chemische Verbindungen veröffentlicht.
Stoffe mit einer Oberflächenspannung < 60 mN/m werden unter den Bedingungen der Prüfmethode aus RL 67/548/EWG Anhang V Kapitel A.5 als oberflächenaktiv betrachtet. Darunter fallen z.B. Tenside.
Oberflächenspannung von destilliertem Wasser, 20°C = 72,75 mN/m
Quecksilber, 20°C = 480 mN/m