Sechs falsche Annahmen, die Hautkrebs nicht verhindern können

Jedes Jahr erkranken viele Menschen neu an Hautkrebs. Dabei könnte diese gefährliche Krankheit in starkem Maße durch präventives Handeln vermieden werden. Wer sich während der Arbeit oder in der Freizeit ungeschützt in der Sonne aufhält oder ins Solarium geht, setzt sich einem erhöhten Risiko aus, Hautkrebs zu bekommen. Leider unterschätzen immer noch viele Menschen die Schädlichkeit natürlicher und künstlicher UV-Strahlen. Im Folgenden räumen wir mit sechs verbreiteten Fehlannahmen auf.

Auf dem Rücken und den Schultern eines Mannes ist Sonnenbrand.
  • Bildtitel: Rücken und Schulter mit Sonnenbrand
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6 falsche Annahmen

Leider nein. Die Strahlenbelastung im Solarium entspricht ungefähr der einer Mittagssonne am Äquator. Sie erzeugt eine Sofortbräune, die jedoch bald wieder nachlässt und kaum schützt. Dafür steigt das Risiko, an Hautkrebs zu erkranken. Solariengeräte sollten daher grundsätzlich gemieden werden.
 

Das ist falsch. Die sogenannten Lichtschwielen, eine Verhornung sonnengeschädigter Haut, schützen die Haut kaum, stellen aber eine Vorstufe von Hautkrebs dar. UV-Strahlung schädigt das Erbgut der Hautzellen innerhalb weniger Sekunden, wenn die Haut ungeschützt ist. Der körpereigene Reparatur-Mechanismus kann diese Schäden bis zu einem bestimmten Grad beseitigen. Bei Überforderung aber verbleiben geschädigte Zellen in der Haut. Daraus kann sich viele Jahre später Hautkrebs bilden. Besonders empfindlich ist die Haut von Kindern. Wer in den ersten Jahren seines Lebens häufig Sonnenbrand erleidet, ist nachweislich einem erhöhten Risiko ausgesetzt, später an Hautkrebs zu erkranken.
 

Ein Trugschluss. UV-Schutzmittel mit einem Lichtschutzfaktor von 30 oder höher absorbieren nur einen Teil der Strahlung. Die verbleibenden Strahlen können die Zellen in der Haut schädigen. Ein erneutes Eincremen verlängert zwar den Schutz, aber die Wirkungsdauer entspricht nicht mehr der, die auf der Packung angegeben ist. Dazu kommt: Wer sich nicht gleichmäßig eincremt, Körperpartien vergisst oder sich bei Sonneneinstrahlung bewegt und schwitzt, hat keinen ausreichenden Schutz. Daher sollte man sich in erster Linie mit langärmliger Kleidung und Kopfbedeckung schützen und Sonnencreme zusätzlich verwenden.
 

Das stimmt nicht. Wolken können die Intensität der UV-Strahlung um 10 bis 50 Prozent verringern, aber je nach Wolkentyp und -kombination auch durch Streuungseffekte erhöhen. Gewitterwolken mindern die Strahlung in starkem Maß. Ein bewölkter Mittagshimmel dagegen bietet keinen verlässlichen Schutz. Hier hilft der UV-Index. Er informiert über die Intensität der Strahlung und die notwendigen Schutzmaßnahmen.

Der UV-Index wird täglich vom Bundesamt für Strahlenschutz für verschiedene Regionen in Deutschland veröffentlicht: www.bfs.de/uv-prognose

Beschäftigte können die Stärke der aktuellen UV-Strahlung auch mit der UV-Check-Karte bestimmen (siehe UV-Schutz-Paket der BG BAU).
 

Nicht wirklich. Mit der Bräunung signalisiert die Haut eine starke UV-Belastung. Treffen Sonnenstrahlen auf die Haut, bildet sich das dunkle Farbpigment Melanin. Es schirmt die Zellkerne ab und versucht so, das Erbgut vor der Strahlung zu schützen - ein Kraftakt für die Haut. Durch diesen Schutzmechanismus wird jedoch gerade mal ein Lichtschutzfaktor von ca. 4 erreicht. 
 

Das ist eine Fehleinschätzung. Tatsächlich erkranken besonders oft Menschen über 70 an Hautkrebs, da dieser sich häufig über viele Jahre hinweg ausbildet. Das maligne Melanom, auch „schwarzer“ Hautkrebs genannt, wird aber vermehrt auch bei jüngeren Menschen festgestellt. Es ist sogar die häufigste Tumorart bei Frauen im Alter von 20 bis 29 Jahren. Frauen bis 55 Jahre leiden sehr viel öfter daran als Männer, ab 56 Jahren ist es genau anders herum.
 

Weitere Informationen zum Thema Hautkrebs finden Sie auf der Website der Deutschen Krebshilfe