Asphaltbeläge staubarm abtragen mit Kaltfräsen

Asphaltbeläge werden mit Kaltfräsen abgetragen und in der Regel wieder verwendet. Bei Großfräsen (Kettenantrieb, Fräsbreiten ab 1,00 m) gelangt das Fräsgut mit Hilfe eines Transportsystems in Fahrtrichtung auf einen vorausfahrenden Lkw. Kleinfräsen haben Arbeitsbreiten bis maximal 1,00 m und verladen das Fräsgut entgegen der Fahrtrichtung. Bei beiden Maschinentypen trägt ein mit vielen Meißeln bestückter Rotor den Fahrbahnbelag in einem abgeschlossenen Fräsraum ab. Zur Kühlung der Meißel wird bei Kleinfräsen bezogen auf die Fräsgutmenge etwa zehnmal so viel Wasser in den Fräsraum gesprüht wie bei Großfräsen.

Messungen der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG BAU) v.a. 2017 haben sehr niedrige Konzentrationen von einatembaren und alveolengängigem Staub, Quarzstaub und - wenn das Gestein im Asphalt asbesthaltig war - von Asbestfasern ergeben. Die Konzentrationen von Dieselmotoremissionen lagen bei allen Messungen unter der Nachweisgrenze.

Die Ergebnisse dieser Messungen sind in den Expositionsbeschreibungen "Einsatz von Kleinfräsen auf Asphaltflächen" und "Einsatz von Großfräsen auf Asphaltflächen"  ausführlich dargestellt. Die Daten in der BGI 790-020 sind veraltet.

Die 2011 vereinbarte Branchenlösung "Asphaltbeläge staubarm abtragen mit Kaltfräsen" ist inzwischen umgesetzt. Die ist aber weiterhin ein Beispiel dafür, wie gemeinsam Probleme unbürokratisch gelöst werden können. Die Branchenlösung hat im Wesentlichen beinhaltet, dass die Mitglieder des VESF e.V. (Verband der Europäischen Straßenfräsunternehmungen; www.vesf-ev.com) vereinbart haben, bis spätestens Ende 2014 sofort Großfräsen nur noch mit wirksamer Staubreduzierung zu verkaufen bzw. einzusetzen.