Hautreaktionen
1. Hautreizung
Definition:
Unter Hautreizung ist das Auslösen einer reversiblen Hautschädigung nach Applikation einer Prüfsubstanz für die Dauer von bis zu 4 Stunden zu verstehen.
2. Hautverätzung
Definition:
Unter Hautverätzung ist das Auslösen einer irreversiblen Hautschädigung, d. h. einer sichtbaren, bis in die Dermis (Lederhaut) reichenden Nekrose der Epidermis (Oberhaut) nach Applikation einer Prüfsubstanz für die Dauer von bis zu 4 Stunden. Verätzungsreaktionen sind gekennzeichnet durch Geschwüre, Blutungen, blutige Verschorfungen und am Ende des Beobachtungszeitraums von 14 Tagen durch eine auf ein Ausbleichen der Haut zurückzuführende Verfärbung, komplett haarlose Bereiche und Narben. Bei unklaren Schädigungen sollen histopathologische Untersuchungen in Erwägung gezogen werden.
3. Hautsensibilisierung
Definition:
Hautsensibilisierung (allergische Kontakt-Dermatitis) ist eine immunologisch vermittelte Hautreaktion auf eine Prüfsubstanz.
Es gibt verschiedene Allergie-Tests beim Menschen:
- Epikutan-Test (Patch-Test):
Auftrag von unterschiedlichen Allergenen auf die Haut (Pflaster) - Prick-Test:
Auftrag von verschiedenen Allergentropfen unter die Haut - RAST-Test (Radio-Allergo-Sorbent-Test):
Untersuchung des Blutes (Serum) auf Immunglobolin IgE (Antikörper)
4. Sensibilisierende Stoffe
Definition:
Stoffe und Gemische, die beim Einatmen oder Aufnahme über die Haut Überempfindlichkeitsreaktionen hervorrufen können, so dass bei künftiger Exposition gegenüber dem Stoff oder des Gemisches charakteristische Störungen auftreten.
5. Pruritus
Definition:
Juckreiz der Haut mit zwanghaftem Kratzen
6. Erythem
Definition:
Entzündliche Rötung der Haut
7. Ödem
Definition:
Schwellung der Haut durch Wasseransammlung
8. Papula
Definition:
Knötchen der Haut
9. Vesiculae
Definition:
Bläschen, auch Samenbläschen
10. Bullae
Definition:
Große mit Flüssigkeit gefüllte Blasen
11. Kontakturtikaria
Definition:
Durch Hautkontakt ausgelöste Nesselsucht.
Es ist noch kein anerkanntes Tiermodell verfügbar, um Stoffe zu erkennen, die immunologische Kontakturtikaria hervorrufen. Die Einstufung erfolgt deshalb in der Regel aufgrund von Erfahrungen beim Menschen, die denen bei der Hautsensibilisierung ähneln.