Ames-Test

Definition:

Der Ames-Test ist ein Rückmutationstest unter Verwendung von Bakterien zum Nachweis von mutagenen Eigenschaften einer Prüfsubstanz. Er wird in-vitro durchgeführt.

Messverfahren:

In eine histidinfreie Nährstofflösung werden Bakterienstämme des Typs Salmonella typhimurium oder Escherichia coli gegeben, die aufgrund eines defekten Gens nicht in der Lage sind Histidin zu synthetisieren, welches sie zum Wachstum benötigen. Die Zugabe von mutagen wirksamen Substanzen kann eine Rückmutation bewirken, so dass die Bakterienstämme fähig sind, Histidin zu synthetisieren und sich auch ohne Histidinzufuhr von außen zu vermehren. Die eingesetzten Bakterienstämme reagieren mit unterschiedlicher Spezifität gegenüber Mutagenen. Daher ist es für die Erkennung der zahlreichen unterschiedlichen Substanzklassen von Mutagenen nötig, mehrere unterschiedliche Teststämme einzusetzen. 

Geeignete Prüfmethoden:

Der Rückmutationstest kann nach der in der Prüfmethoden-Verordnung (EG) Nr.440/2008 im Teil B beschriebenen Prüfmethode B.13/14 erfolgen. 

Angabe im Sicherheitsdatenblatt:

Das Ergebnis des Ames-Test wird im Abschnitt 11.1 unter „Sonstige Angaben“ (11.1.13) aufgeführt. 

Aussage:

Der Ames-Test ist nicht einstufungsrelevant. Der unter Verwendung von Bakterien durchgeführte Rückmutationstest dient in der Regel zur Erstuntersuchung auf gentoxische Aktivität, insbesondere auf Punktmutationen. Aus dem umfangreichen Datenbestand geht hervor, dass sich zahlreiche chemische Stoffe, die bei diesem Test einen positiven Befund ergeben, auch bei anderen Prüfungen als mutagen erweisen. Es gibt allerdings Beispiele dafür, dass mutagene Agenzien nicht durch diesen Test nachgewiesen werden. Zurückzuführen ist dies auf die spezifische Art des ermittelten Endpunkts und auf Unterschiede in der Stoffwechselaktivierung bzw. in der Bioverfügbarkeit. Andererseits können Faktoren, die eine verstärkte Empfindlichkeit des Rückmutationstests an Bakterien bewirken, zu einer Überbewertung der mutagenen Wirkung führen.