Abiotischer Abbau

Definition:

Der abiotischen Abbau von Substanzen erfolgt durch physikalische oder chemische Vorgänge wie z.B. durch Licht, Wärme, Wasser, Oxidation, Reduktion. Zu diesen Abbauprozessen zählt die Hydrolyse und Photolyse in Wasser und die Photooxidation in der Luft. Hydrolyse ist die Spaltung einer Kovalenzbindung durch die Reaktion mit Wasser.

Messverfahren:

Hydrolyse:

Bei dem Messverfahren werden geringe Mengen der Substanz in Wasser gelöst und der Abbau der Substanz bei verschiedenen pH-Werten durch die Messung der Konzentration der Substanz bestimmt. Das Hydrolyseverhalten von Substanzen muss bei den gewöhnlich in der Umwelt vorliegenden pH-Werten untersucht werden (pH 4 - 9).

Für die Durchführung dieser Prüfung ist es von Nutzen, vorher Angaben über den Dampfdruck und die Wasserlöslichkeit des Stoffes zu haben. Die Methode ist nur für wasserlösliche Substanzen geeignet. Die Methode ist für leicht biologisch abbaubare Substanzen nicht notwendig.

Geeignete Prüfmethoden:

Das Messverfahren zur Bestimmung der Hydrolyse in Wasser ist in der Prüfmethoden-Verordnung (EG) Nr.440/2008 Teil C, Methode C.7 beschrieben. Für die Bestimmung der Photolyse von chemischen Substanzen gibt es OECD-Methoden (OECD Nr. 316 „Phototransformation von Chemikalien in Wasser - direkte Photolyse“).

Angabe im Sicherheitsdatenblatt:

Es sollten die Abbau-Halbwertszeiten der Hydrolyse in Wasser, der Photolyse in Wasser und der Photooxidation in der Luft angegeben werden.

Aussage:

Für den abiotischen Abbau stellt die Hydrolyse eine wesentliche Reaktion dar. Sie ist bei Substanzen, die nur wenig biologisch abbaubar sind, von besonderer Bedeutung und kann sich auf den Verbleib einer Substanz in der Umwelt auswirken.