FAQ: Allergene in Schutzhandschuhen

Häufig gestellte Fragen

Die Handschuh-Hersteller verneinen dies. Dieser Stoff wird als Vulkanisationsverzögerer in hochbelasteten Schwarzgummiprodukten (z.B. Förderbänder, Reifen) eingesetzt. Auch lt. Angabe des wesentlichen Herstellers von N-Cyclohexylthiophthalimid wird dieser Stoff nicht in Schutzhandschuhen eingesetzt.

Die Handschuh-Hersteller wurden auch gebeten, Allergene in eventuellen antimikrobiellen Ausrüstungen der Handschuhe anzugeben. Hierzu sind bisher keine Angaben eingegangen.

Die Handschuh-Hersteller wurden auch gebeten, Allergene in eventuellen Alterungsschutzmitteln anzugeben. Sollten Angaben gemacht worden sein, sind sie in der Handschuhliste enthalten.

Medizinische Einmalhandschuhe entsprechen nicht einmal Kategorie I (s. Erläuterungen zur Handschuhliste), sind also auf keinen Fall gegen Chemikalien, auch nicht gegen Reinigungsmittel, einzusetzen.

Beim Umgang mit Gefahrstoffen, Irritantien oder Allergenen ist das Tragen geeigneter Schutzhandschuhen eine uneingeschränkt notwendige und zu begrüßende Maßnahme. Um ein einwandfreies Arbeiten zu gewährleisten, muss der Schutzhandschuh sich den Bewegungen anpassen können, das heißt, er muss elastisch sein. Nach dem derzeitigen Stand der Technik ist es nicht möglich, einen Schutzhandschuh aus Elastomeren ohne die Verwendung von bekanntermaßen allergenen Zusatzstoffen herzustellen. Daher ist beim Tragen von Schutzhandschuhen stets auch mit einer Exposition gegenüber allergenen Stoffen zu rechnen.

Hat ein Patient eine Kontaktallergie gegen einen Handschuh-Inhaltsstoff erworben, so ist es erforderlich, ihm einen geeigneten Schutzhandschuh zu empfehlen, der das betreffende Allergen nicht enthält. Die Suche nach einem entsprechenden geeigneten Handschuh gestaltete sich bisher relativ schwierig. Um die Auswahl zu erleichtern, hat der Arbeitsgruppe "Schutzkleidung beim Umgang mit Chemikalien" des Arbeitskreises "Dermale Exposition" des Unterausschusses IV (UA IV "Arbeitsplatzbewertung") im Ausschuss für Gefahrstoffe (AGS) eine Liste von bekannten Handschuh-Allergenen zusammengestellt, und die Hersteller von Schutzhandschuhen befragt, in welchem ihrer Produkte welche dieser Stoffe enthalten sind. Das Ergebnis dieser Befragung wurde als Liste "Allergene in Schutzhandschuhen" für das Internet aufbereitet und ist unter www.gisbau.de in der Rubrik "Aktuelles" einsehbar. Die Angaben in der Liste stammen von den Herstellern und werden bei Bedarf ständig aktualisiert. Die Liste ist bereits seit dem Frühjahr 2001 im Internet zugänglich, worauf unter anderem auch bei der 6. Tagung der Arbeitsgemeinschaft für Berufs- und Umweltdermatologie (ABD) im März 2001 in Jena hingewiesen wurde.

Inzwischen wurde dem Arbeitskreis bereits einige Male sinngemäß mitgeteilt, dass damit die Auswahl geeigneter Schutzhandschuhe noch schwieriger geworden sei als vorher, da außer der Schutzwirkung nun auch der Allergengehalt zu berücksichtigen sei. Dies ist nicht richtig: Wie oben ausgeführt, ist es derzeit nicht möglich, einen Schutzhandschuh ohne die Verwendung allergener Substanzen herzustellen. Daher muss bei jedem Handschuh damit gerechnet werden, dass potentiell allergene Substanzen enthalten sind. Die primäre Auswahl eines Schutzhandschuhes wird also von der unter www.gisbau.de veröffentlichten Liste nicht berührt. Vielmehr handelt es sich hierbei um eine Hilfestellung bei der Beratung von Patienten mit entsprechenden Sensibilisierungen. Die Liste soll ermöglichen, geeignete Handschuhe auszuwählen, die gerade das individuell diagnostizierte Allergen nicht enthalten.

Die in der Vergangenheit mit Abstand häufigsten Handschuhallergene, nämlich die Thiurame, werden offenbar heutzutage nicht mehr im selben Maße wie früher bei der Herstellung von Schutzhandschuhen eingesetzt. Am häufigsten kommen Dithiocarbamate zum Einsatz. Ein wesentlicher qualitativer Unterschied hinsichtlich der allergenen Potenz zwischen den verschiedenen eingesetzten Vulkanisationsagenzien kann bisher nicht sicher festgestellt werden, so dass die Liste auch unter diesem Aspekt keine Hilfestellung für die primäre Auswahl von Schutzhandschuhen bei nicht sensibilisierten Personen gibt oder geben kann.
Für den Arbeitsgruppe "Schutzkleidung beim Umgang mit Chemikalien" des Arbeitskreises "Dermale Exposition" des UA IV im AGS: Dr. Johannes Geier, IVDK an der Universitäts-Hautklinik Göttingen und Dr. Reinhold Rühl, Bau-Berufsgenossenschaft Frankfurt am Main.
Aus "Dermatologie in Beruf und Umwelt 49, 251 (2001)"

Kontaktallergien durch PVC-Handschuhe werden nur sehr selten beobachtet, wobei vor allem die in einem hohen Anteil enthalten Weichmacher, wie z.B. Phthalate oder Tricresylphosphat, oder auch Farbstoffe als auslösende Allergene in Frage kommen können.