1x1 im Arbeitsschutz: Umgang mit Stress
Video/Unterweisungshilfe
Stand: 09/2024
Herausgeber: BG BAU
Informationen
„Serie: Das kleine 1x1 des Arbeitsschutzes
- kurze Lernmodule (Laufzeiten ca. 5 -12 Min.)
- grundlegende Kenntnisse zu Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit
- ergänzt und bereichert die gesetzlich vorgeschriebene persönliche Unterweisung
Volltextalternative zum Video
Die Überschrift der Folie 1 lautet: „Umgang mit Stress.“ Der Untertitel lautet: „Das kleine 1x1 im Arbeitsschutz.“
Rechts im Bild ist das Logo der Video-Reihe zu sehen.
Die Sprecherin sagt: „Herzlich willkommen zum kleinen 1x1 im Arbeitsschutz. Heute erfahren Sie etwas zum Umgang mit Stress.“
Die Überschrift der Folie 2 lautet: „Stress – im Körper. Allgemeines Adaptationssyndrom nach H.Selye.“
Drei Punkte werden abgebildet:
- Alarmreaktion
- Widerstandsstadium
- Erschöpfungsstadium
Darunter steht: „Sicherung des Überlebens!“
Rechts ist ein Bild zu sehen, auf dem ein roter Wecker auf 2 Uhr steht, mit Herbstblättern im Hintergrund.
Die Sprecherin sagt: „Was ist eigentlich Stress? Es ist eine Reaktion von Körper und Geist auf Gefahren. Das Allgemeine Adaptationssyndrom nach Hans Selye sagt, dass Stress drei Teile hat. Erstens: eine Alarmreaktion, die den Körper bereit macht zu kämpfen, zu flüchten oder sich totzustellen. Als Zweites kommt das Widerstandsstadium, es geht darum, etwas gegen die stressauslösenden Gefahren zu tun. Wenn es nicht gelingt, die Gefahren zu beseitigen, dann tritt das dritte, das Erschöpfungsstadium, ein. Jetzt kann es zu Langzeitschäden und Erschöpfung kommen. Betroffene geraten schneller in die Alarmreaktion – ein Teufelskreis. Doch wozu das alles? Es geht um die Sicherung unseres Überlebens, und das hat in den letzten Jahrmillionen ziemlich gut funktioniert. Immerhin haben wir überlebt und nicht der Säbelzahntiger.“
Die Überschrift der Folie 3 lautet: „Transaktionales Stressmodell nach R. Lazarus.“
Unter dem Text: „Umwelt – Reize – Wahrnehmung – Selektion“ werden vier Punkte abgebildet:
- Primäre Bewertung – Stressor: gefährlich
- Sekundäre Bewertung – Ressourcen: mangelhaft
- Bewältigung (problemorientiert, emotionsorientiert)
- Neubewertung (Anpassung & Lernen)
Rechts ist ein Bild zu sehen, auf dem fünf farbige Ampel-Smileys abgebildet sind, die eine Emotions-Skala von traurig bis lächelnd darstellen.
Die Sprecherin sagt: „Doch wie kommt es, dass wir heute immer noch Stress haben, obwohl es keine Säbelzahntiger mehr gibt? Unser Körper unterscheidet bei der Stressreaktion leider nicht zwischen echten und vorgestellten Gefahren. Zur Erklärung wird gerne das Transaktionale Stressmodell nach Richard Lazarus genutzt. Es beschreibt, wie wir Reize aus der Umwelt wahrnehmen und reagieren. Es gibt eine superschnelle primäre oder erste Bewertung. Alles wird bewertet als positiv, irrelevant oder gefährlich. Gefahr bedeutet Stress und so kommt es zur sekundären Bewertung, nämlich der Frage, ob meine Ressourcen zur Bewältigung der Gefahr ausreichend oder mangelhaft sind. Nur bei einer negativen Bewertung oder einer Gefahr und mangelhaften Ressourcen kommt es zum dritten Schritt, nämlich der Bewältigung. Dabei kann es sich um problem- oder emotionsorientierte Bewältigung oder um beides zusammen handeln. Im Anschluss wird die Gefahr neu bewertet.“
Die Überschrift der Folie 4 lautet: „Ihr Rauchmelder geht an.“
Darunter ist ein Bild zu sehen, auf dem eine Gruppe von Freunden Spaß beim Kochen einer Mahlzeit in der Küche hat.
Die Sprecherin sagt: „Stellen Sie sich vor, Sie hören das erste Mal in Ihrem Leben, wie ein Rauchmelder bei Ihnen zu Hause losgeht. Ist das positiv? Nein, der Alarm tut in den Ohren weh. Ist es irrelevant? Auch nicht, weil der Alarm wirklich unangenehm ist. Negativ? Ja, das war nämlich ein Fehlalarm, Sie haben nur etwas Rauch in der Pfanne gemacht und die Tür zum Flur offengelassen. Zuerst wissen Sie nicht, was Sie machen sollen, bis Ihnen einfällt, wo die Bedienungsanleitung ist und dort steht, wie Sie mit einem Fehlalarm umgehen. Beim nächsten Mal wissen Sie gleich, was zu tun ist, und lassen den Alarm nicht so lange an.“
Die Überschrift der Folie 5 lautet: „Folgen von Stress.“
Sechs Punkte werden abgebildet:
- steigendes Herzinfarktrisiko
- Schlafstörungen
- hoher Blutdruck
- erhöhte Muskelspannung
- sinkende Leistung
- erhöhte Fehlerhäufigkeit
Rechts ist ein Bild zu sehen, auf dem bei einem Patienten der Blutdruck gemessen wird.
Die Sprecherin sagt: „Sie werden vielleicht selbst schon die eine oder andere Folge von Stress bei sich erlebt haben. Die Liste der Folgen von Stress ist lang und reicht von Schlafstörungen, Angstzuständen über hohen Blutdruck, nervöse Magenbeschwerden und erhöhter Muskelspannung bis hin zu einem steigenden Herzinfarktrisiko oder Depressionen, aber die Aufzählung könnte noch lange weitergehen. Bei der Arbeit können sinkende Leistung und eine erhöhte Fehlerhäufigkeit dazukommen. Wenn Konzentration und Aufmerksamkeit beeinträchtigt sind, steigt das Risiko von Arbeitsunfällen und Verletzungen am Arbeitsplatz. Daher ist es wichtig, Stresssymptome wahrzunehmen und etwas dagegen zu unternehmen.“
Die Überschrift der Folie 6 lautet: „Drei Möglichkeiten, mit Stress umzugehen.“
Drei Punkte werden abgebildet:
- Vorher
- Währenddessen
- Danach
Rechts ist ein Bild zu sehen, auf dem zwei Hände eine Landkarte vor einem Bergpanorama hochhalten.
Die Sprecherin sagt: „Sie haben drei Möglichkeiten, mit Stress umzugehen. Sie können ihn vor der Entstehung verhindern, versuchen währenddessen entspannt zu bleiben. Und wenn das alles nicht funktioniert, dann können Sie nach dem stressenden Ereignis dafür sorgen, dass die körperlichen und seelischen Auswirkungen der Stressreaktion nicht bleiben. Doch wie geht das nun genau?“
Die Überschrift der Folie 7 lautet: „Stress - was kann im Vorfeld getan werden?“
Drei Punkte werden abgebildet:
- Gefährdungsbeurteilung: Integration psychischer Belastung
- Arbeitsorganisation: Zeitplanung, Puffer
- Rahmenbedingungen: Führung, Kommunikation, Arbeitsmittel & Umgebung
Rechts ist ein Bild zu sehen, das ein Fragezeichen, Zahnräder und eine Glühbirne zeigt. Darunter steht das Wort „Gefährdungsbeurteilung“.
Die Sprecherin sagt: „Was kann getan werden, bevor der Stress entsteht? Die psychische Belastung sollte in der Gefährdungsbeurteilung und damit auch in der Arbeitsgestaltung berücksichtigt werden. Es kann ein Augenmerk auf eine gute Arbeitsorganisation und eine sorgfältige Zeitplanung gelegt werden. Es könnte sogar für Pufferzeiten gesorgt werden, auch wenn das noch nicht üblich ist. Hilfreich sind gute Rahmenbedingungen der Arbeit, wie gute Arbeitsmittel und dort, wo es möglich ist, eine gute Arbeitsumgebung. Ideal ist eine partnerschaftliche und berechenbare Führung, und am besten gehen alle wertschätzend miteinander um, sodass Fehler und Probleme genutzt werden können, um etwas zu verbessern.“
Die Überschrift der Folie 8 lautet: „Stress - was kann ich währenddessen tun?“
Drei Punkte werden abgebildet:
- (Aus-)Atmen - in der Gegenwart bleiben
- Aufrichten
- Gute Gedanken
Rechts ist ein Bild zu sehen, auf dem eine Person mit Arztkittel einen kleinen grünen Baum in Form einer Lunge in der Hand hält.
Die Sprecherin sagt: „Was können Sie tun, während Sie in einer stressigen Situation sind? Zugegeben, diese Tipps erfordern Übung und sind leichter gesagt als getan, aber versprochen, die investierte Zeit der Übung lohnt sich. Denn Entspannung üben, ist ein bisschen wie Sport – beim ersten Versuch wird keiner Weltmeister. Vergessen Sie nicht zu atmen, vor allem an die Ausatmung. Und bleiben Sie im gegenwärtigen Moment, also nicht einer zukünftigen Katastrophe oder wohin auch immer Sie Ihr Kopfkino entführt. Richten Sie sich körperlich auf und sprechen Sie innerlich mit sich selbst, aber richtig. Beruhigen und ermutigen Sie sich. Vielleicht legen Sie sich auch einen inneren Mutmachsatz, wie ‚Es ist noch alles gut gegangen‘ zurecht, den Sie in schwierigen Zeiten leicht abrufen können.“
Die Überschrift der Folie 9 lautet: „Stress - was kann ich danach tun?“
Drei Punkte werden abgebildet:
- Entspannung
- Bewegung - Sport
- Lernen aus Erfahrung
Rechts ist ein Bild zu sehen, auf dem ein Mann mit Übergewicht durch einen Wald joggt.
Die Sprecherin sagt: „Und was ist, wenn beides nicht geklappt hat? Das ist auch kein Beinbruch, sorgen Sie einfach für die Art der Entspannung, die Ihnen gut tut. Meditieren Sie, machen Sie eine Fantasiereise, Progressive Muskelentspannung oder was immer Ihnen hilft. Gehen Sie radeln, Kickboxen oder spazieren, Hauptsache Sie bewegen sich und am besten so, dass es Ihnen Spaß macht. Lernen Sie aus Erfahrung. Sie erinnern sich an das Beispiel mit dem Rauchmelder? Jede bewältigte Situation macht Sie ein bisschen resistenter gegen Stress. Das ist definitiv ein Vorteil der vergehenden Zeit: Wir alle sammeln Erfahrungen und bewältigen Stress. Dass wir hier und heute noch da sind, beweist, dass es gelingt.“
Die Überschrift der Folie 10 lautet: „Was kann der Betrieb tun?“
Zwei Punkte werden abgebildet und jeweils ein QR-Code:
- Film 1: Was sind Ideentreffen und wie geht’s?
- Film 2: Ideentreffen - ein Workshop-Verfahren für die Gefährdungsbeurteilung
Links ist das Titelbild der Broschüre „DGUV Information 206-007: So geht’s mit Ideen-Treffen“ zu sehen.
Die Sprecherin sagt: „Stress entsteht aus den täglichen Schwierigkeiten, dem Miteinander oder Veränderungen. Es lohnt sich, dafür Ideen-Treffen durchzuführen. So nutzen Sie die Ideen Ihrer Mitarbeitenden und motivieren sie. Hinter dem QR-Code finden Sie einen Erklärfilm, was Ideen-Treffen sind und wie Sie sie anwenden können. Hinter dem zweiten QR-Code findet sich ein Erklärfilm, wie Sie die Ideen-Treffen zur Integration der psychischen Belastung in die Gefährdungsbeurteilung anwenden können. Stressprävention muss den Menschen und den Betrieb berücksichtigen und dabei helfen Ihnen die Ideen-Treffen.“
Die Überschrift der Folie 11 lautet: „Weitere Infos finden Sie unter www.bgbau.de/medien-center."
Vier beschriftete Bilder werden abgebildet:
- Abbildung des „Bausteins D 508: Gefährung durch Stress“ mit QR-Code
- Abbildung der Broschüre „Damit es gelassen läuft“ mit QR-Code
- Abbildung der Broschüre „DGUV Information 206-007: So geht’s mit Ideen-Treffen“ mit QR-Code
- Bild eines Fingers auf einer Tastaturtaste mit der Aufschrift „Krankenkasse“
Die Sprecherin sagt: „Hinter den abgebildeten QR-Codes finden Sie Veröffentlichungen der BG BAU, die einen weiteren Einblick in das Thema Stress geben. Oft bieten die Krankenkassen gute Programme gegen Stress an - informieren Sie sich.“
Auf der Folie steht der Text, den auch die Sprecherin sagt: „Pass auf dich auf!“