Arbeitsschutz macht den Meister

30.08.2019

„Gute Qualifikation stärkt den Arbeitsschutz von Beschäftigten“

Anlässlich der Diskussion auf Bundesebene zur Wiedereinführung der Meisterpflicht erklärt Klaus-Richard Bergmann, Hauptgeschäftsführer der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG BAU):

„Als Unfallversicherungsträger der Bauwirtschaft und baunaher Dienstleistungen begrüßen wir jede Stärkung beruflicher Qualifikationen in den Bauhandwerken sehr! Gerade angehende Meister befassen sich im Rahmen ihrer spezifischen Ausbildung mit Arbeitsschutz- und Gefahrstoffinhalten und machen sich mit den dazugehörigen Vorschriften vertraut. So verfügen sie über die nötige Grundlage, um für sicheres und gesundes Arbeiten auf den Baustellen, in ihrem Betrieb und damit bei ihren Beschäftigten zu sorgen. Denn nur, wer sich mit den Risiken und notwendigen Schutzmaßnahmen in seinem Gewerk auskennt, kann Gesundheitsgefahren für die Beschäftigten abwenden. Daher setzen wir auf eine fundierte Ausbildung des Betriebsinhabers, da sie die beste Voraussetzung für sicheres und gesundes Arbeiten bietet. Die Wiedereinführung der Meisterpflicht bietet zudem die Chance, Arbeitsschutzthemen noch stärker als bisher in den Meisterprüfungsordnungen zu verankern.

Gerade im Fliesenlegerhandwerk gilt: Eine gute Qualifikation stärkt den Arbeitsschutz der Beschäftigten! In alten Fliesenklebern, Mauerputzen oder Spachtelmassen ist häufig Asbest enthalten. Kommt der Fliesenleger damit ungeschützt in Kontakt, drohen ihm schwere Folgeerkrankungen bis hin zu Krebs. Unsachgemäß durchgeführte Arbeiten wie zum Beispiel Badsanierungen, bei denen Asbestfasern freigesetzt werden, gefährden zudem unbeteiligte Dritte wie Anwohner oder Nachbarn. Auch deshalb ist der Umgang mit gewerkespezifischen Risiken und Gefahrstoffen ein wichtiger Bestandteil in der Meisterprüfung der Fliesenleger. Die Auseinandersetzung damit ist aus unserer Sicht essentiell. 

Auch Estrich- sowie Parkettleger kommen in ihrem Berufsalltag mit vielfältigen Gebäudeschadstoffen in Kontakt. Dabei bedienen sie teils komplexe Maschinen, deren unsachgemäße Bedienung zu schweren Unfällen führen kann. Zudem verbringen sie einen Großteil ihrer Arbeitszeit in eher unergonomischer Körperhaltung, die auf Dauer die Gesundheit belasten kann. Um diese Tätigkeiten gesund und sicher ausführen zu können, spielt das Wissen um arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren sowie ergonomisches Arbeiten eine entscheidende Rolle. Dass darüber hinaus der sachgerechte Umgang mit Gebäudeschadstoffen auch im Sinne des Verbraucherschutzes sinnvoll ist, unterstreicht die Bedeutung gut qualifizierter Fachkräfte für den Arbeitsschutz am Bau.“