Corona-Tests: Übersicht und Hinweise für den betrieblichen Einsatz
Corona-Tests können helfen, Infektionen frühzeitig zu erkennen und Ansteckungen zu verhindern. Immer mehr Testverfahren sind verfügbar und eignen sich zum Teil auch für den betrieblichen Einsatz. In Kombination mit den bekannten Hygiene-, Abstands- und Maskenregeln können sie den Infektionsschutz im Unternehmen unterstützen.
Im Laufe der Pandemie wurden verschiedene Testverfahren entwickelt, um eine Infektion mit dem SARS-CoV-2-Erreger festzustellen. War hierfür anfangs noch eine aufwendige Laboruntersuchung notwendig, gibt es nun auch unkomplizierte Tests, die schneller und auch einfacher ein Ergebnis liefern.
Dies gilt auch für den betrieblichen Kontext. Der Einsatz von Corona-Tests kann dazu beitragen, Infektionsketten unter Beschäftigten frühzeitig zu unterbrechen, Ansteckungen zu verhindern und so die Arbeitsfähigkeit von Betrieben aufrecht zu erhalten. Corona-Tests nutzen in der Pandemiebekämpfung vor allem dort, wo viele Menschen zusammenkommen und sich das Virus leicht ausbreiten kann – das ist in Gemeinschaftseinrichtungen wie Schulen und Pflegeheimen, aber häufig auch am Arbeitsplatz der Fall.
Beim Thema Testung gibt es einige Aspekte zu beachten. Unternehmen sollten sich umfassend informieren, um für sich die beste und wirkungsvollste Strategie zu entwickeln. Hierbei unterstützt sie die BG BAU.
Unterscheidung der Testverfahren
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Welche Arten von Corona-Tests gibt es?
Bei den weit verbreiteten PCR-Tests nimmt medizinisches Personal einen Abstrich aus dem Mund-, Nasen- oder Rachenraum der Testperson und schickt diesen zur Untersuchung in ein Labor. Findet das Labor in der Probe Erbgut des Virus, fällt der Test positiv aus. Bis die Ergebnisse vorliegen, vergehen in der Regel 24 Stunden oder mehr. Der Test ist dafür sehr genau und findet auch Viren in geringer Konzentration. Es gibt auch PCR-Schnelltests, die ohne Laboruntersuchung auskommen. Ihre Verbreitung ist allerdings gering und die die Ergebnisse sind ungenauer als bei normalen PCR-Tests.
Antigen-Tests beruhen ebenfalls auf einem Abstrich oder einer Speichelprobe und können das Coronavirus über Proteine aus der Virushülle nachweisen. Die Ergebnisse des Tests werden bereits nach wenigen Minuten durch die Verfärbung eines Teststreifens angezeigt, die Einsendung in ein Labor ist nicht notwendig. Es gibt zwei Arten von Antigen-Tests:
- für den Einsatz als Schnelltests in Einrichtungen, etwa in Pflegeheimen oder an Flughäfen, aber auch in Apotheken. Die Proben werden dabei von geschultem Personal genommen, das aber seit Anfang Februar 2021 nicht mehr zwingend medizinisch ausgebildet sein muss. Bei den in Deutschland zugelassenen Antigen-Tests werden Infektionen mit dem Coronavirus zu mindestens 80 Prozent erkannt. Zugelassene Tests finden Unternehmen auf der Webseite des Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (siehe „Weitere Informationen“).
- als Laien- oder Selbsttests. Das sind Antigen-Tests, die ohne geschultes oder medizinisches Personal durchgeführt werden können. Die Entnahme der Probe erfolgt eigenständig durch die Testpersonen, genauso das Auftragen auf den Teststreifen und das Bestimmen des Ergebnisses. Auch hier findet man die zugelassenen Tests auf der Internetseite des Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (siehe „Weitere Informationen“).
Antikörper-Tests basieren schließlich auf einer Blutprobe, in der nach Antikörpern gegen das Coronavirus gesucht wird. Bei positivem Befund hat eine Infektion stattgefunden, diese liegt aber mindestens 14 Tage zurück und ist damit womöglich bereits wieder überstanden.
Schnelltests für den betrieblichen Einsatz
Für den Einsatz im betrieblichen Kontext eigenen sich vor allem Antigen-Schnelltests – und zwar grundsätzlich in beiden vorgestellten Varianten. Die Tests funktionieren unkompliziert und liefern schnelle Ergebnisse. Bei der Mehrzahl der zugelassenen Schnelltest-Verfahren ist es einfacher, den Abstrich zu nehmen, als bei konventionellen PCR-Tests. Das Probe-Stäbchen wird häufig nur noch in die vordere Nase eingeführt und dort mehrfach gedreht, ein Kontakt zur Rachenwand ist nicht mehr notwendig.
Das Ergebnis liefert die Verfärbung eines Teststreifens, auf den die Probe aufgebracht wird. Bereits nach wenigen Minuten ist das Ergebnis sichtbar. Werden Corona-Schnelltests im betrieblichen Alltag genutzt, müssen weiterhin die bekannten Regeln Abstand halten, Hygiene beachten, Masken tragen und Lüften (AHA + L) eingehalten werden, da ein negatives Testergebnis eine SARS-CoV-2-Infektion nicht ausschließt. Es ist lediglich weniger wahrscheinlich, zum Zeitpunkt der Testung infiziert und damit für andere ansteckend zu sein. Zeigt der Schnelltest ein positives Ergebnis an, stellt das in jedem Fall einen Verdacht auf eine SARS-CoV-2-Infektion dar. Die betreffenden Personen sollten sich unmittelbar in Quarantäne begeben, eine Ärztin oder einen Arzt kontaktieren und das Ergebnis durch einen PCR-Test überprüfen lassen.
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Regelmäßiges Testen sinnvoll
Durch Corona-Schnelltests lässt sich das Risiko verringern, dass infizierte Personen auf Baustellen oder in Reinigungsobjekten tätig sind und dort andere Personen anstecken.
Bei hohem Ansteckungsrisiko ist es sinnvoll, Corona-Schnelltests regelmäßig, z. B. mehrfach pro Woche einzusetzen. Ein negativer Befund am Montag bei einer oder einem Beschäftigten bedeutet nicht, dass die gleiche Person an den nachfolgenden Tagen immer noch negativ und nicht ansteckend ist. Außerdem wechseln das Personal oder die Zusammensetzung von Teams womöglich, was bei der Planung der Tests berücksichtigt werden sollte. Werden in einem Unternehmen beispielsweise alle zwei Wochen die Teams neu zusammengesetzt oder die Arbeitsschichten gewechselt, empfiehlt sich ein Schnelltest bei allen Personen, die in den kommenden Tagen gemeinsam tätig sind.
Geschultes Personal
Im betrieblichen Kontext sollten Schnelltests am besten von geschultem Personal durchgeführt werden. Das verringert Fehler bei der Handhabung und kommt der Qualität der Ergebnisse zugute. Für kleine Betriebe, die nicht über eigenes Personal für die Betreuung der Tests verfügen, könnten ggf. Kooperationen mit entsprechenden örtlichen Anbietern (z. B. Apotheken) oder auch Laien- oder Selbsttests mögliche Optionen sein. Bei Letzteren ist allerdings zu beachten, dass Selbsttests häufig weniger zuverlässige Ergebnisse liefern.