Herz-Lungen-Wiederbelebung

Der plötzliche Stillstand  des Herzens durch Erkrankungen oder schwerste Verletzungen gehört mit zum Dramatischsten, was wir im Rahmen unserer Hilfe am Nächsten erleben können. Werden wir direkt Beteiligter in einer solchen Situation reagieren wir häufig mit Panik.

Die Maßnahmen bei der Herz-Lungen-Wiederbelebung sind deshalb so gestaltet worden, dass sie einfach, regelhaft, von allen und unter nahezu allen Umständen durchführbar sind.

Jahrzehntelang war die Erste Hilfe bei einem Herzstillstand (im übrigen galt dies auch für die ärztliche Basishilfe!) durch eine Reaktions- und Maßnahmenkette gekennzeichnet, die sich nach damaligem Wissen als die effektivste und einprägsamste erwiesen hatte:

Bewusstlos, keine Atmung?

Herz-Lungen-Wiederbelebung

2 x beatmen, 15 x Herzdruckmassage im Wechsel

Dieses Ablaufschema hat sich unter anderem in zwei ganz wesentlichen Punkten geändert:

1. Das bisher bei der Herz-Lungen-Wiederbelebung praktizierte Verhältnis von 2x Atemspende und 15x Herzdruckmassage usw. wurde umgewandelt in das Verhältnis 30x Herzdruckmassage und 2x Atemspende und gilt sowohl bei der Einhelfermethode als auch bei der Zweihelfermethode:

Bewusstlos, keine Atmung?

Herz-Lungen-Wiederbelebung

30 x Herzdruckmassage, 2 x beatmen im Wechsel

2. Der Punkt für die Herzdruckmassage wurde nicht mehr so exakt definiert wie bisher. Das heißt, dass der bisherige Druckpunkt 2 Querfinger oberhalb des Rippenwinkels nicht mehr gilt sondern als neuer Druckpunkt die Mitte der Brust festgelegt wurde.

Beide Änderungen haben sich aus den Ergebnissen umfangreicher notfallmedizinischer Untersuchungen ergeben und sind wissenschaftlich eindeutig belegt. Sie sind aber auch leicht zu verstehen. Wir Menschen haben trotz aussetzender Atmung noch sehr viel Sauerstoff gespeichert. Gleichzeitig ist der Sauerstoffbedarf beim Stillstand des Herzens auch geringer. Worauf es allein ankommt, ist der Transport des noch vorhandenen Sauerstoffs in das Gehirn und in die Herzmuskulatur.

Das lange Aufsuchen eines Druckpunktes ergab in der Vergangenheit immer wieder Verzögerungen in der Herzdruckmassage, die zu einer nicht ausreichend wirksamen Kreislaufanregung geführt haben. Diejenigen Ersthelfer, die noch den bisherigen Ausbildungsstand haben, sollten die neuen Methoden erst nach einer Anleitung durch Fachpersonal anwenden.

Die dringlichste aber auch die wirksamste aller Hilfen, die wir unseren "Nächsten" geben können, ist und bleibt eine richtig durchgeführte Herz-Lungen-Wiederbelebung.

Hinweis:
Die Medien der BG BAU zum Thema "Erste Hilfe"

Aushang "Erste Hilfe" (BGI 510.2)

"Anleitung zur Ersten Hilfe" (BGI 503)